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„Der Verdauungsprozess verbraucht auch Energie. Bei manchen Lebensmitteln mehr, als der Körper dadurch aufnimmt?“
Idee von „Negativkalorien“
Inhaltsverzeichnis
Als „Negativkalorien“ versuchen manche Personen und Institutionen bestimmte Lebensmittel zu vermarkten, die angeblich bei der Verdauung mehr Kalorien verbrauchen, als sie dem Körper zuführen. Natürlich benötigt der Prozess der Verdauung auch Energie – wie alle Körperfunktionen. In der Theorie kann es also tatsächlich passieren, dass Lebensmittel mit sehr hohem Volumen und sehr wenig Kalorien unter dem Strich mehr Kalorien verbrauchen, als sie dem Körper zuführen.
In der Praxis schafft man es damit aber niemals in ein ordentliches Defizit. Selbst wenn jede Selleriestange 5 kcal mehr verbrennen würde, als sie zuführt, müsste man für 400 kcal Defizit 80 Stangen Sellerie essen. Und da dürfte keine Stange auch nur um 1 kcal schwanken.
Was ist TEF?
TEF ist die Abkürzung für „Thermic Effect of Food“. Also Wärme-Effekt von Nahrung. Damit ist die Energie gemeint, die bei der Verdauung benötigt wird, um die Stoffe in den Körper aufzunehmen. Grundsätzlich geht man davon aus, dass bei Kohlenhydraten bis zu 10 % und bei Protein ca. 20 % der enthaltenen Kalorien benötigt werden, um die Nahrung aufzunehmen. Das heißt, theoretisch verbraucht eine proteinreiche Ernährung etwas mehr Kalorien durch die Verdauung als eine kohlenhydratreiche.
Ist TEF in der Diät relevant?
Nein, nicht wirklich. Da es sich hier um eine recht konstante Prozentangabe handelt, wirkt der TEF in etwa so, wie wenn der Fitnesstracker konsequent ein paar Prozent zu wenig Kalorien trackt. Der Effekt ist also messbar, wäre aber nur in der ersten Planung der Diät beachtenswert. Stimmt während der Diät die Abnahmerate nicht, entspricht das tatsächliche Defizit nicht dem berechneten. Dabei ist egal, ob man nun z.B. einen falschen Ruheumsatz herangezogen hat oder den TEF nicht mit einberechnet hat.
Die meisten Rechner zur Ermittlung des Ruheumsatzes berücksichtigen übrigens die Verdauung als Körperfunktion mit. Entsprechend sollte man keinesfalls den Fehler machen, und pauschal 10 – 20 % Kalorien beim Tracking abziehen.